Neuronale ceroide Lipofuszinose 12 (Gen ATP13A2, Tibet-Terrier)

Neuronale Ceroid-Lipofuszinose Typ 12 (NCL12) ist eine spät beginnende neurodegenerative Erkrankung, die bei der Rasse Tibet Terrier identifiziert wurde und mit einer genetischen Variante im Gen ATP13A2 assoziiert ist. Diese lysosomale Speichererkrankung ist durch die intrazelluläre Akkumulation toxischer fluoreszierender Substanzen gekennzeichnet, die hauptsächlich Neuronen und andere Zellen beeinträchtigt.

Symptome

Neuronale ceroide Lipofuszinose Typ 12 ist gekennzeichnet durch eine Reihe von klinischen Anzeichen, die von Hirnatrophie und kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zu Verhaltensänderungen reichen. Zu den Symptomen gehören Demenz, Aggressivität, zerebelläre Ataxie, Nervosität, Zittern, Koordinationsverlust, Netzhautdegeneration und eine gewisse Beeinträchtigung der Fotorezeptoren. Es ist wichtig zu beachten, dass bei diesem spezifischen Typ der Lipofuszinose die neurodegenerativen Symptome milder sind und später im Leben auftreten, in der Regel zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr, im Vergleich zu anderen Varianten der Krankheit.

Krankheitsmanagement

Es gibt keine spezifischen vorbeugenden Maßnahmen oder Heilung für NCL12. Der Behandlungsansatz konzentriert sich auf unterstützende Pflege, wie Physiotherapie zur Verbesserung der Mobilität und die Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Ernährung. Derzeit werden potenzielle therapeutische Interventionen erforscht, wie zum Beispiel Enzymersatztherapien und Gentherapien.

Genetische Grundlagen

Diese Krankheit folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang. Autosomal-rezessiver Erbgang bedeutet, dass der Hund, unabhängig vom Geschlecht, zwei Kopien der Mutation oder pathogenen Variante erhalten muss, um das Risiko der Entwicklung der Krankheit zu tragen. Beide Elterntiere eines betroffenen Hundes müssen Träger mindestens einer Kopie der Mutation sein. Tiere, die nur eine Kopie der Mutation haben, tragen kein erhöhtes Risiko, die Krankheit zu entwickeln, können die Mutation aber an zukünftige Generationen weitergeben. Die Zucht zwischen Hunden, die Träger von genetischen Varianten sind, die eine Krankheit verursachen können, obwohl sie keine Symptome zeigen, wird nicht empfohlen.

Technischer Bericht

Neuronale ceroid-lipofuszinose Typ 12 ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die mit einer pathogenen Variante im Gen ATP13A2 assoziiert ist, welches eine P-Typ-ATPase kodiert, ein Mitglied der Superfamilie von Genen, die für den Transport von anorganischen Kationen und anderen Substraten verantwortlich sind. Die spezifische Variante, die bei der Hunderasse Tibetanischer Terrier identifiziert wurde, beinhaltet eine einzelne Basen-Deletion (c.1623del) im Exon 16 des Gens ATP13A2. Diese Mutation induziert einen alternativen Spleißprozess im Exon 16, was zu einem um 69 Aminosäuren verkürzten Protein führt. Diese canine Variante kann ein Modell für die Untersuchung der Pathobiologie des Kufor-Rakeb-Syndroms (KRS) beim Menschen sein, einer Krankheit, die durch truncierende Mutationen im Gen ATP13A2 verursacht wird.

Die am stärksten betroffenen Rassen

  • Tibet Terrier

Bibliografie

Farias FH, Zeng R, Johnson GS, et al. A truncating mutation in ATP13A2 is responsible for adult-onset neuronal ceroid lipofuscinosis in Tibetan terriers. Neurobiol Dis. 2011 Jun;42(3):468-74.

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Wöhlke A, Philipp U, Bock P, et al. A one base pair deletion in the canine ATP13A2 gene causes exon skipping and late-onset neuronal ceroid lipofuscinosis in the Tibetan terrier. PLoS Genet. 2011 Oct;7(10):e1002304.

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