Rezessives rotes Fell

Das rezessive rote Fell besteht in der Ausprägung eines rötlichen Fells, das in seiner Tönung von Rot bis zu Creme oder sogar Weiß variieren kann.

Definition

Das rezessive Merkmal rote Fellfarbe bezieht sich auf die Expression von Phäomelanin (rotes Pigment) in allen pigmentierten Bereichen des Hundes. Der Farbton des Pigments ist variabel, daher kann das Fell des Hundes rot, aprikosenfarben/orange, gelb, elfenbeinfarben, cremefarben oder sogar weiß sein. Die für das Farbmerkmal verantwortliche Variante befindet sich im Gen MC1R (auch als Extension-Locus oder E-Locus bekannt), das am Wechsel von der Phäomelanin- zur Eumelanin-Produktion (schwarzes/braunes Pigment) in den Melanozyten beteiligt ist. Daher ist das Gen MC1R auch an der Bestimmung der dunklen Fellfarbe des gesamten Hundes beteiligt.

Genetische Grundlagen

Das rezessive Rotfell-Merkmal, auch bekannt als Allel "e", wird rezessiv vererbt. Daher ist das Vorhandensein von zwei Kopien der c.916C>T-Variante erforderlich, damit ein Hund ein rot gefärbtes Fell aufweist. Wenn nur eine Kopie der c.916C>T-Variante vorhanden ist, kann der Hund immer noch Eumelanin exprimieren, aber dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Fell schwarz/braun ist, da die Fellpigmentierung von anderen Loci wie A, B und K abhängt. In diesem Fall besteht eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass die Nachkommen diese einzelne Kopie der Variante erben. Es gibt auch andere Varianten, die zum Funktionsverlust des E-Locus führen. Wenn eine Kopie einer dieser Varianten mit einer Kopie der hier beschriebenen Variante kombiniert wird (komplexe Heterozygotie), wird das rezessive Rotfell-Phänotyp erhalten. Die genaue Fellfarbe kann jedoch nicht durch die Untersuchung dieser Variante bestimmt werden, da die Intensität des Pigments von anderen Genen bestimmt wird.

Weitere relevante Informationen

Die beschriebene Variante führt zum Funktionsverlust des Gens MC1R, und infolgedessen produzieren die Melanozyten nur Phäomelanin, da sie keine Anweisung erhalten, die Produktion von Phäomelanin durch Eumelanin zu ersetzen. Auf diese Weise setzt sich die rezessiv rote Farbe gegen jedes Farbmuster durch, das die Expression von Eumelanin erfordert. Hunde mit rezessiv roter Fellfarbe zeigen normalerweise weiße Schnurrhaare und Pigmentverlust der Nase (auch bekannt als "Schneenase"). Andere Namen, die das Merkmal trägt, sind gelbe Fellfarbe, Champagner, Zimt, Zitrone, Aprikose, Gold, Beige, Orange oder Toasted. Die Rassen, die das Merkmal häufig aufweisen, sind Irish Red Setter, Labrador Retriever, Bichon Frisé, Golden Retriever, American Eskimo Dog, Vizsla und Samojede.

Bibliografie

Everts RE, Rothuizen J, van Oost BA. Identification of a premature stop codon in the melanocyte-stimulating hormone receptor gene (MC1R) in Labrador and Golden retrievers with yellow coat colour. Anim Genet. 2000 Jun;31(3):194-9.

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